Behandlung von Lungenkarzinomen

Die Behandlung von Lungen- und Bronchialkarzinomen richtet sich unter anderem nach der histologischen Einteilung in nicht-kleinzellige Lungenkarzinome (Non Small Cell Lung Cancer, NSCLC), die mehr als 80 Prozent der Tumore ausmachen, und kleinzellige Lungenkarzinome (Small Cell Lung Cancer, SCLC). Da sich SCLC schnell ausbreiten und metastasieren, werden sie mittels Chemo- und Strahlentherapie behandelt. NSCLC werden nach Möglichkeit operativ entfernt und gegebenenfalls radioonkologisch nachbehandelt (sogenannte adjuvante Therapie).

Obwohl die chirurgische Tumorresektion die Standardbehandlung beim Lungenkarzinom im frühen Stadium darstellt, ist diese bei vielen Patienten aufgrund eines reduzierten Allgemeinzustandes mit eingeschränkter Lungenfunktion nicht möglich. In diesen Fällen wurde bisher eine konventionelle Radiotherapie (über 10 bis 30 Sitzungen) durchgeführt.

Die Gesamtstrahlendosis ist bei Patienten mit beeinträchtiger Lungenfunktion aufgrund des dosisabhängigen Nebenwirkungsspektrums limitiert. Da die lokale Tumorkontrolle und das Gesamtüberleben dosisabhängige Variablen sind, bietet die stereotaktische Radiotherapie Vorteile, weil insgesamt höhere Strahlendosen appliziert werden können.

Radiochirurgische Behandlung von Lungenkarzinomen mit dem CyberKnife-System

Durch die Bewegung der Lungentumore mit der Atmung wurden Techniken entwickelt, um die atembedingte Ungenauigkeit zu minimieren. Durch zusätzliche Methoden wie Gating, Atemanhalten, Narkose oder Bauchpresse kann eine Genauigkeit von 1 bis 1,5 cm erreicht werden. Das Bildführungsverfahren des CyberKnife-Systems (Synchrony), welches den Roboter mit der Atem- und zugleich Tumorbewegung des Patienten synchronisiert, ermöglicht eine kontinuierliche Adjustierung des Strahlenkopfes, ohne den Patienten in seiner Atmung einzuschränken. Durch dieses «Tracking» nahezu in Echtzeit wird eine Genauigkeit im Millimeterbereich erzielt und der Sicherheitssaum um das Zielvolumen kann weiter reduziert werden. Das umliegende gesunde Gewebe sowie angrenzenden Risikostrukturen werden geschont. Durch die präzise Dosisapplikation kann wiederum die Dosis erhöht und damit der therapeutische Effekt am Tumor optimiert werden.

Das CyberKnife-System wird sowohl zur Behandlung primärer Lungentumore im Frühstadium, als auch bei Rezidiven und Lungenmetastasen eingesetzt und bietet Patienten in nicht-operablem Allgemeinzustand eine kurative Behandlungsalternative.