Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist mit etwa 90 Prozent der am häufigsten auftretende maligne Lebertumor bei Erwachsenen. Weitere primäre Tumoren der Leber sind das cholangiozelluläre Karzinom und das Angiosarkom. In Deutschland erkranken jährlich ca. 6.000 Menschen am HCC.
Nur etwa 15 Prozent der primären Lebertumore sind einer kurativen Operation zugänglich. Palliativ kommen interventionelle radiologische Verfahren wie die Radiofrequenzablation (RFA) und die Brachytherapie (SIRT) zum Einsatz, außerdem die Radiotherapie, Chemotherapie und perkutane Ethanol-Injektionen (TACE).
Bei Lebermetastasen ist die Operation die Methode der Wahl, allerdings ist diese in vielen Fällen nicht durchführbar. Die konventionelle Strahlentherapie unterliegt aufgrund der Radiosensibilität des gesunden Lebergewebes und der Atemverschieblichkeit der Leber
gewissen Limitationen.
Radiochirurgische Behandlung von Leberkarzinomen und - metastasen mit dem CyberKnife-System
Die robotergesteuerte Radiochirurgie mit dem CyberKnife kann bei primären Lebertumoren und vor allem bei Metastasen eine Behandlungsalternative bieten. Beim HCC wurden Ansprechraten von 60 bis 90 Prozent erzielt. Bei Metastasen wird die lokale Kontrollrate nach zwölf Monaten mit 75 bis 90 Prozent angegeben. Aufgrund der minimierten Strahlenbelastung des umgebenden Gewebes sind therapiebedingte funktionelle Störungen selten und die regenerative hepatische Kapazität wird kaum beeinflußt. Akut- und Spätkomplikationen sind selten und allenfalls gering ausgeprägt.